Sprechstörung bei Erwachsenen

Worum geht es?

Sprechstörungen im Erwachsenenalter sind zentral oder peripher bedingte motorische Störungen der ausführenden Sprechorgane. Sie äußern sich in mangelnder Artikulationsgenauigkeit und -geschwindigkeit und/oder durch Störungen im Sprechablauf (Stottern, Poltern). Man kann Sprechstörungen mit Problemen der Artikulation und Sprechstörungen mit Problemen des Sprechablaufes (Redeflussstörungen) unterscheiden.

Störungen der Sprechmotorik (Dysarthrie/Dysarthrohonie)
Dysarthrien/ Dysarthophonien sind Störungen in der Ausführung von Sprechbewegungen aufgrund Läsionen des Gehirns und in den die Sprechmuskulatur versorgenden Nerven.

Sprechapraxie
Sprechapraxien sind Störungen der Planung der Sprechmotorik, die nicht durch eine Funktionseinschränkung der am Sprechakt beteiligten Organe zu erklären sind. Es besteht fast immer eine Kombination mit einer Aphasie (Sprachstörung).

Audiogene Sprechstörungen
Audiogene Sprechstörungen sind Artikulationsstörungen infolge fehlender Rückkopplung bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit.

Störungen im Sprechablauf, Redeflussstörungen

Stottern
Kernsymptome: unfreiwillige Wiederholungen von Teilwörtern, Silben oder Lauten, Dehnen von Lauten und/ Blockierungen von Wörtern.
Begleitsymptome: z.B. Sprechangst, Vermeidungsverhalten, Körpermitbewegungen, Einschieben von Füllwörtern. Art und Ausmaß des Stotterns sind situationsabhängig und können großen Schwankungen unterworfen sein. Stotternde leiden häufig unter ausgeprägtem Störungsbewusstsein.

Poltern
Schnelle, überhastete Sprechweise, undeutliche Aussprache in Folge eines Missverhältnisses der motorischen Sprechtfertigkeit zum Sprechtempo, häufig Auslassung unbetonter Silben. Menschen, die poltern, haben in der Regel kein sehr ausgeprägtes Störungsbewusstsein.

Ziel der Behandlung

Das allgemeine Behandlungsziel ist, dem Patienten sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen bzw. die sprechmotorischen Fertigkeiten des Patienten zu stabilisieren oder zu normalisieren.